Viele Wege führen zum Ziel.
Viele Wege führen zum Ziel.
Das duale Bildungssystem (Berufslehre) der Schweiz ist weltweit einmalig und eine Grundlage für die starke Wirtschaft. Nach Abschluss der obligatorischen Schulzeit entscheiden sich Jugendliche in der Schweiz entweder für eine weiterführende Schule (Fachmittelschule oder gymnasiale Maturitätsschule) oder für eine berufliche Grundbildung, welche zu einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) oder einem eidgenössischen Berufsattest (EBA) führt. Im dualen System der beruflichen Grundbildung wird im Lehrbetrieb die Praxis gelernt und an der Berufsfachschule durch die theoretische Ausbildung und Allgemeinbildung ergänzt. Dieses System bietet den Lernenden einerseits einen direkten Zugang zum Arbeitsmarkt und andererseits eine qualitativ hochwertige Ausbildung, die immer noch die Möglichkeit offen lässt, später ein Studium in Angriff zu nehmen. Wer wie rund zwei Drittel der Jugendlichen den Weg der Berufsbildung wählt, kann dank Weiterbildungen (höhere Berufsbildung) sukzessive auf die nächsten Bildungs- und Karrierestufen aufsteigen.
Nach dem Abschluss der obligatorischen Schulzeit entscheidet sich ein/e Jugendliche/r, den Beruf des Milchtechnologen/der Milchtechnologin zu erlernen. Er oder sie sucht sich einen Lehrbetrieb, der die Berufslehre anbietet. Während den 3 Jahren in der Lehre arbeitet der/die Lernende durchschnittlich 4 Tage pro Woche im Betrieb und besucht an einem Tag in der Woche die Berufsschule. Zum erfolgreichen Bestehen der Lehre müssen die schulischen Noten genügend sein und in einer praktischen Arbeit der Nachweis erbracht werden, dass man die fachlichen Kenntnisse anwenden kann. Nach Abschluss der Lehre mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) kann man sich eine Arbeit als Milchtechnologe/in suchen.
Wer sein Wissen im Beruf vertiefen möchte, kann eine Weiterbildung machen. Diese sogenannte Höhere Berufsbildung wird an Fachschulen vermittelt. MilchtechnologInnen mit einem Jahr Praxiserfahrung nach Lehrabschluss können die Berufsprüfung ablegen, welche zu einem eidgenössischen Fachausweis führt. 18 Monate praktische Erfahrung nach bestandener Berufsprüfung sowie der Abschluss der erforderlichen Module an der Fachschule sind die Voraussetzung fürs Ablegen der Höheren Fachprüfung (HFP). Wer diese besteht, erlangt das ‘Meister-Diplom’ und verfügt nachweislich über die Qualifikationen für eine Stelle mit hoher Verantwortung.
Wer gerne an einer Hochschule (Fachhochschule FH oder universitäre Hochschulen) studieren möchte, kann eine Berufsmaturität (BM) und die Passerelle absolvieren. Die Studiengänge der Hochschulen führen zum Bachelor- und Master-Titel. Somit stellt das duale Bildungssystem in der Schweiz sicher, dass alle Berufsleute unabhängig von ihrer Erstausbildung Zugang zu einer Weiterbildung oder auch anderen Berufen behalten.
Wer wegen Schul- oder Sprachproblemen Mühe mit den Anforderungen eines eidg. Fähigkeitszeugnisses (EFZ) hat, kann während 2 Jahren ein eidg. Berufsattest (EBA) als Milchpraktiker/in absolvieren. Das EBA ist eine zweijährige Lehre, die für Personen mit vorwiegend praktischen Fähigkeiten geeignet ist. Wie beim EFZ als Milchtechnologe/in besuchen die Lernenden einen Tag pro Woche die Berufsschule und stehen an den restlichen Arbeitstagen im Lehrbetrieb im Einsatz. Der Unterrichtsstoff ist vereinfacht. EBA-Lernende absolvieren leicht weniger Tage in den überbetrieblichen Kursen (üK) als EFZ-Lernende.
In den Käsereien und in den Industriebetrieben bieten sich vielfältige Karrieremöglichkeiten. In der Branche sind laufend KadermitarbeiterInnen gesucht. Aufbauend auf den praktischen Erfahrungen bilden sich Milchtechnologen und Milchtechnologinnen häufig in den Fachschulen Sursee oder Grangeneuve weiter. Über die Berufsprüfung (Fachausweis) und die höhere Fachprüfung (Meisterdiplom) eignen sich die AbsolventInnen das Wissen an, um anspruchsvolle Aufgaben im Produktionsprozess und Führungsfunktionen zu übernehmen.